Branche der Oberflächenveredelungsindustrie: völligen Lockdown der Wirtschaft verhindern

Erfolgreiche Lobbyarbeit des VOA

Dr. Alexa A.Becker
Erfolgreiche Lobbyarbeit des VOA
  • Am: Mi., 20.01.2021 - 09:54
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Branche der Oberflächenveredelungsindustrie:  völligen Lockdown der Wirtschaft verhindern

Zu Beginn des Jahres 2021 drehte sich die politische Diskussion um ein verpflichtendes Homeoffice und einen möglichen Lockdown der industriellen Produktion. Es drohte eine weitere gesetzliche Verpflichtung der Unternehmen. Um eine verlässliche Datenbasis der Branche der Oberflächenveredelungsindustrie für seine politische Lobbyarbeit zu erhalten, führte der Verband für die Oberflächenveredelung von Aluminium e. V. (VOA) eine Blitzumfrage für ordentliche Mitglieder und Fördermitglieder zur möglichen Verpflichtung zum Homeoffice und Lockdown der Produktion durch. Anschließend engagierte sich der VOA für die Belange seiner Mitgliedsunternehmen, brachte die Auffassung der Branche entsprechend in die politische Diskussion ein und verlieh den Oberflächenveredlern so eine Stimme, die gehört wird. Der Verband begrüßt nun die Entscheidung von Bund und Ländern vom 19. Januar 2021, überall dort, wo Präsenz am Arbeitsplatz erforderlich ist, im Rahmen der Covid-19-Arbeitsschutzstandards auf eine Reduzierung der Belegung, Abstandsregeln und auf medizinische Masken zu setzen, anstatt die Wirtschaft komplett herunterzufahren.

Das Thema der Blitzumfrage stieß auf großes Interesse bei den VOA-Mitgliedern, die sich rege an der Abstimmung beteiligten. Das Ergebnis auf den Punkt gebracht: Der Forderung nach noch mehr Homeoffice und gar nach einer Schließung der Produktion ist eine klare Absage zu erteilen. Die VOA-Mitgliedunternehmen haben dort, wo es möglich ist, bereits in großem Umfang Homeoffice eingeführt. Für Büropersonal ist es bereits zu 83 Prozent möglich von zu Hause aus zu arbeiten, eine Ausweitung dieses Angebots ist nach Meinung von 59 Prozent aber nicht weiter umsetzbar. Gründe hierfür sind beispielsweise eine fehlende EDV-Ausstattung oder eine zu langsame Internetverbindung. Wenn man sich den Bereich der Produktion ansieht, in der 88 Prozent der befragten Mitgliedsunternehmen mehr als 20 Personen beschäftigen – im Gegensatz zu 62 Prozent der Unternehmen, die nur bis zu zehn Mitarbeiter im Büro angestellt haben – werden die faktischen Grenzen des Homeoffice klar. Laut 89 Prozent der VOA-Mitgliedsunternehmen können die Beschäftigten in der Produktion erwartungsgemäß auf keinen Fall außerhalb des Unternehmens arbeiten.

Es gibt faktische Grenzen, weiß VOA-Geschäftsführerin Dr. Alexa A. Becker: „In der Produktion ist Homeoffice natürlich real nicht umsetzbar. Dort ist für die Aufrechterhaltung der Betriebstätigkeit zwingend eine Anwesenheit vor Ort unter entsprechenden Hygienestandards erforderlich.“ Um die Beschäftigten dennoch vor einer Corona-Erkrankung zu schützen, wurden mit der Einführung der SARS-CoV-2-Arbeitsschutzregel höchste Sicherheitsstandards angewandt, die die Betriebe bereits umsetzen. Der VOA hat die Umsetzung der aktuellen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen stets im Blick. So startete der Verband in den sozialen Medien eine Serie mit nützlichen Tipps für seine VOA-Mitglieder zur Vermeidung eines großflächigen Herunterfahrens der Wirtschaft. Und auch per Telefon oder via E-Mail steht der Verband seinen Mitgliedern immer hilfreich zur Seite, um Fragen in Bezug auf die Hygienestandards zu beantworten. Dementsprechend fühlen sich die VOA-Mitgliedsunternehmen zu 93 Prozent gut über betriebliche Präventionsmaßnahmen durch den Verband informiert. 61 Prozent nutzen neben Facebook und Instagram hierfür auch die Homepage des Verbandes, auf der seit Beginn der Corona-Pandemie im Mitgliederbereich regelmäßig und hochaktuell viele Informationen und Formulare zum Download bereitstehen.

„Wir begrüßen es, dass Bund und Länder keinen völligen Lockdown der Wirtschaft beschlossen haben“, sagt Dr. Becker. Viele Unternehmen leiden schon jetzt unter der andauernden herausfordernden Situation, Lieferketten sind global bereits angespannt und nicht wenige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben Angst um ihren Arbeitsplatz. Immerhin gehen Industrieunternehmen laut der aktuellen Befragung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) für das Jahr 2022 von einer Produktionslücke von fünf Prozent im Vergleich zum Niveau des Jahres 2019 aus. Die Beschäftigung wird voraussichtlich vier Prozent, die Investitionen sechs Prozent unter dem Vorkrisenniveau liegen. Durch ausbleibende Investitionen droht die Corona-Krise zu einer Strukturkrise auszuwachsen, warnt die IW. Daher ist es dringend erforderlich, dass die Handlungsfähigkeit der Wirtschaft erhalten bleibt. Dr. Becker schließt: „Der VOA hat diese Einschätzung im Rahmen seiner Lobbyarbeit erfolgreich in die politische Diskussion eingebracht und setzt sich selbstverständlich auch weiterhin mit großem Engagement für die Interessen seiner Mitgliedsunternehmen ein. Die Blitzumfragen geben uns die Möglichkeit, die Auffassung der Branche schnell zu ermitteln sowie effektiv und aktuell in die politischen Entscheidungsgremien einzubringen.“