VOA für die Branche der Oberflächenveredelung

Aktuelle Information

Aufgrund einer technischen Umstellung versendet unsere Website momentan keine automatischen E-Mails. Bitte nehmen Sie bei Bedarf telefonisch über +49 (0)89 55178672 oder per E-Mail Kontakt zur VOA-Geschäftsstelle auf. Vielen Dank.

Fabian Holtappels – Pixabay
VOA für die Branche der Oberflächenveredelung
  • Am:
  • Kategorie :

Realität und Theorie treffen beim Besuch der europäischen Delegation zum BREF STM aufeinander

Für nahezu alle Industriebereiche definiert die Europäische Kommission den aktuellen Stand der Technik in Form von BREF-Dokumenten (Best Available Techniques Reference oder Best Available Techniques Reference Document). Für die Oberflächenveredelungs-industrie enthält das BREF Surface Treatment of Metals and Plastics (BREF STM) die entscheidenden Regelungen. Bereits 2021 startete die geplante Aktualisierung unter engagierter Beteiligung des Verbands für die Oberflächenveredelung von Aluminium e. V. (VOA), die bis heute andauert. Kein Wunder, denn in der Regelung steckt unglaublich viel Arbeit, sowohl der nationalen Expertengruppe – in Deutschland unter Führung des Umweltbundesamtes (UBA) – als auch der europäischen Technical Working Group, die alle notwendigen Informationen und Daten für das European Integrated Pollution Prevention and Control Bureau (EIPPC) zusammentragen. Von besonderer Bedeutung: Die Datenerhebung aus zahlreichen, unterschiedlich aufgestellten EU-Betrieben, aus denen sich künftig Emissionswerte ableiten, die in ganz Europa verbindlich umzusetzen sind; ergänzt durch Besuche in ausgewählten Unternehmen, zu denen natürlich auch VOA-Mitgliedsbetriebe gehören.

Die Delegation des BREF STM besichtigte im Jahr 2024 insgesamt sechs Firmen in Deutschland, die das UBA in Absprache mit dem EU-Büro für Forschung über industrielle Umwandlung und Emissionen (EU-BRITE) zuvor ausgewählt hatte. Das Ziel: Die Sammlung von Hintergrundinformationen und Erörterung von Fragen, die für die Überarbeitung von Bedeutung sind. Koordiniert durch die VOA-Geschäftsstelle hatten sich einige Mitgliedsunternehmen bereit erklärt, die Delegation zu empfangen sowie Rede und Antwort zu stehen. So fand der geplante Besuch bei der ALBEA Oberflächenbearbeitung GmbH, einem Mitgliedsunternehmen des VOA, statt.

Besondere Aufmerksamkeit richtete die Delegation auf die Emissionswerte in Luft und Wasser sowie auf deren Monitoring und die externe Entsorgung von Rückständen in Form von konzentrierten Schlämmen. Außerdem interessierte sie sich für die spezifischen Verbräuche von Erdgas und Elektrizität, die das Unternehmen hauptsächlich für die Prozesse und Kühlung bzw. Heizung benötigt und zum Teil überwacht. Bei dem Besuch zeigte sich, dass der zu erwartende Energieverbrauch für einen bestimmten Teil des Prozesses aufgrund der langjährigen Erfahrung zwar vorhergesehen werden kann, Schätzungen aufgrund des breiten und variierenden Auftragsspektrums unterschiedlicher Werkstücke jedoch nur präzise sind, wenn sie sich auf bestimmte Wannen konzentrieren. Die geschätzte Gesamtmenge der behandelten Oberfläche variiert um immerhin 20 Prozent. Auch liegen im Endeffekt keine genauen Zahlen zur behandelten Fläche vor, um eine konkrete Berechnung vornehmen zu können. Diese mangelnde Präzision erschwert die Ermittlung valider Zahlen in der Praxis und somit auch die Einhaltung bestimmter Verbrauchsgrenzwerte. Hier treffen also Realität und die eher theoretische Erarbeitung von Regelungen, die dann tatsächlich einzuhalten wären, zusammen.

Deshalb ist es besonders wichtig und ein absolutes Anliegen des VOA als Wirtschaftsverband für die Branche, den Vertretern der Delegation durch die Betriebsbesichtigung einen tiefen Einblick in die Praxis der Unternehmen zu verschaffen. Dadurch werden wertvolle Informationen zu den technischen Gegebenheiten vor Ort gewonnen, um bei der Aktualisierung des BREF STM realistische, umsetzbare Anforderungen in ganz Europa zu formulieren. Der VOA blickt im Sinne der Oberflächenveredelungsbranche auf die Neuauflage des BREF STM, das den Behörden die Grundlage liefert, Prüfungen in den Unternehmen durchzuführen. Von daher kommt der Neuauflage eine besondere Bedeutung zu, denn sie wird künftig nach der Freigabe Maßstäbe setzen. Es ist daher von besonderer Wichtigkeit, dass die Neureglung realistische Zahlen normiert. VOA-Geschäftsführerin Dr. Alexa A. Becker fasst zusammen: Der Wir danken allen VOA-Mitgliedsunternehmen, die sich beteiligen und ihren Input für die Branche liefern. Nur so lassen sich sinnvolle Regelungen formulieren, die von der Wirtschaft in Europa eingehalten werden können. Schließlich geht es letztlich darum, am globalen Markt weiterhin eine wichtige Rolle zu spielen.“